Patientenbericht: Der Protonenpumpenhemmer Pantoprazol blieb wirkungslos
Wie gehen Patienten mit ihren Stiller Reflux Symptomen um? Wie kamen Sie zur Diagnose und welche Behandlungen haben sie probiert? Ich habe meine Leser gebeten, mir Emails mit ihren persönlichen Erfahrungen zu schicken. Hier ist eine der Emails:
Sabine K.*
Hallo Gerrit,
hier mein Erfahrungsbericht zum stillen Reflux:
Vor 3 Jahren: Routinemäßige Magenspiegelung à leichte Anzeichen von mikroskopischen Barrett. Ärztliche Empfehlung: Pantoprazol, insbesondere bei Bedarf. Vorerst aber selten richtig intensive Beschwerden und deshalb kein Pantoprazol.
Vor ca. 1 ½ Jahren: Beginnender zunehmender Hustenreiz, verschleimt und Druck auf der Brust, besonders morgens und immer wieder teilweise mehrtägige Perioden mit Brennen im Mund und Rachenbereich.
Richtig diagnostiziert wurde der stille Reflux bei mir aber nie, nur einmal ärztlicherseits vermutet mit dem üblichen Hinweis auf Pantoprazol. Die diesbezüglichen Kenntnisse im Bereich der Schulmedizin sind meiner Erfahrung nach allgemein auch äußerst dürftig und selbst die Alternativmedizin weiß mit diesem Thema scheinbar nicht so richtig etwas anzufangen.
Ich habe mich dann mit Iberogast und einem Antazidum so durchgemogelt und natürlich auch Pantoprazol mehrmals probiert. Letzteres war allerdings wenig bis gar nicht wirksam und führte außerdem bei der 40 mg-Dosis zu massiven Störungen meines Sehvermögens (nach 3 Tagen unscharfes Sehen, was sich nach Absetzen dieses Medikaments sofort wieder normalisierte, also für mich eindeutig ursächlich).
Vor ca. 1 Jahr: Urlaub am Mittelmeer beschwerdenmäßig einigermaßen gut überstanden (wieder mit Unterstützung durch Iberogast und Antazidum. Dann aber einige Wochen später, dieses Mal sehr starkes Brennen im Mund und Rachenbereich und auch auf der Zunge. Jetzt Selbsthilfe ohne Medizinerbeistand, d. h. radikale Umstellung der Ernährungsgewohnheiten, entsprechend den Empfehlungen auf Refluxgate. Schon nach einer Woche Initialdiät war das Brennen verschwunden. Der Hustenreiz ist ebenfalls deutlich zurückgegangen, dies dauerte allerdings mehrere Wochen.
Verlauf bis heute: Mit weitgehender Einhaltung der Ernährungsempfehlungen (wobei mir auch die Aufzeichnungen im Tagebuch sehr geholfen haben) sind die Beschwerden des stillen Refluxes ziemlich gut beherrschbar. D. h. Ich bin weitgehend beschwerdefrei, bei minimalem morgendlichem Hustenreiz. Wenn ich wirklich einmal den Ansatz eines Brennens im Mund verspüre, kenne ich zumindest ziemlich genau die Ursache, d. h. die zuvor begangene „Ernährungssünde“. Darüber hinaus konnte ich feststellen, dass sich offensichtlich auch Stresssituationen negativ auswirken.
Wobei ich sagen muss, dass die Einhaltung der Ernährungsregeln schon gelegentlich die eine oder andere „Sünde“ erlaubt, ohne sich gleich immense negative Reaktionen des eigenen Körpers einzuhandeln (z. B. ein Espresso oder Cappuccino, ein achtel Liter säurearmer Wein oder ein kleines Kuchenstück). Hier bleibt dann immer noch die im Normalfall gut funktionierende Möglichkeit die Angelegenheit mit einem Antazidum und/oder Iberogast zu neutralisieren bzw. wieder auszubügeln.
Zum Abschluss ein vielleicht nicht unwesentlicher Punkt: Zur Unterstützung der aufgezeigten Ernährungsumstellung mache ich seit Monaten täglich jeden Abend und vor allem morgens eine Mundspülung mit Natronwasser mit pH-Wert 8 – 9 (trinken ist für mich nicht möglich). Ob dies für mein Wohlbefinden tatsächlich erforderlich ist, glaube ich schon, vermag dies allerdings derzeit nicht mit Sicherheit zu beurteilen.
* Name von der Redaktion geändert