Erfahrungsbericht: Sodbrennen zusammen mit Stillem Reflux

Wie gehen Patienten mit ihren Stiller Reflux Symptomen um? Wie kamen Sie zur Diagnose und welche Behandlungen haben sie probiert? Ich habe meine Leser gebeten, mir Emails mit ihren persönlichen Erfahrungen zu schicken. Hier ist eine der Emails:

Michael N.*

Gern will ich in einem kleinen Bericht meine Erfahrungen schildern, zumal „Stiller Reflux“ vor dem Studium Deiner umfangreichen Darstellungen zum Thema mir fast kein Begriff war.

Bereits als Jugendlicher wurde ich mit dem Thema Sodbrennen in meiner Familie konfrontiert, sowohl bei meiner Mutter als dann auch bei mir. So betrachtet, jetzt nach 50, 60 Jahren bin ich überzeugt, dass eine familiäre Vorbelastung bei diesem Krankheitsbild auf jeden Fall eine große Rolle spielt.

Vor 10, 15 Jahren wurde mein Sodbrennen vor allem durch übermäßigen Alkoholgenuss ausgelöst, ich konnte die Symptome gut mit einem Antazidum beherrschen und sehr gut mit einem Säurehemmer. Als junger Mann bekam ich häufig vom Arzt ein flüssiges Medikament ähnlich dem Gaviscon, nur noch mit einem zusätzlichen Schmerzhemmer, verordnet. Es dauerte immer einige Wochen bevor ich schmerzfrei war.

Eine große Hilfe in dieser Zeit war mir auch eine ärztlich verordnete Heilkur (Kneipp). Die Wasseranwendungen und auch der Kurcharakter als solches beeinflussten das vegetative Nervensystem sehr positiv. Danach war ich jahrelang beschwerdefrei.

Seit ca. drei Jahren habe ich nun wieder Sodbrennen, allerdings meist nur im oberen Bereich der Speiseröhre. Vorher war es genau am Eingang zu Magen. Meine Verdauungsorgane signalisieren jetzt völlig andere Symptome, als vor Jahren – Druck im Unterbauch, manchmal leichte Übelkeit, Sodbrennen vor dem Einschlafen, Verstopfung.

Diese war eigentlich am schlimmsten, da ich sie anfänglich durch „natürliche“ Mittel bekämpfen wollte. Ich nahm und nehme Flohsamenschalen, morgens Müsli, reduziere Zucker, tierisches Fett, und Fleisch. Dies half nur bedingt, hatte aber einen aus meiner Sicht auch positiven Aspekt, da ich innerhalb von 1 1/2 Jahren 9 kg abnahm.

Dies stabilisierte meine Laborwerte erheblich, auch den Blutdruck und die Cholesterinwerte. Kein Diabetes!

Mein Sodbrennen war jetzt zum stillen Reflux geworden, der allerdings bisher noch nicht ärztlich diagnostiziert wurde. Die Ärzte nehmen die Anamnese zur Kenntnis, haben aber offenbar kein Hintergrundwissen dazu.

Weiterhin muss ich berichten, dass ich eine Hernie habe. Wie lange schon weiß ich nicht, sie wurde erstmals bei einer Magenspiegelung vor ca. vier Jahren diagnostiziert.

In Kenntnis der Zusammenhänge vermeide ich jetzt so gut ich kann (und will) säurelockende Speisen und Getränke zu reduzieren. Dies ist auf jeden Fall der richtige Ansatz und minimiert den Schmerz, bzw. schaltet ihn auch aus.

Es ist mitunter sehr schwer, auf diesen oder jenen Genuss zu verzichten, lohnt sich aber bestimmt in den Fällen eines akuten Schubs des Refluxes. Äußerst hilfreich ist auf jeden Fall eine pH-Verschiebung im Magen-Darm-Bereich hin zur basischen Seite. Hier hilft immer ein Blick in die Tabelle bei Mineralwasser mit hohen Hydrogencarbonatanteilen. Bei mir war in jüngster Zeit auch ein Pflanzenpräparat sehr hilfreich. Es wurde von meiner Hausärztin verschrieben, und enthält nur Melissenauszüge. Es heißt Gastrovegetalin. Offenbar begünstigt es den Vagusnerv entsprechend.

* Name von der Redaktion geändert